marni

Francesco Risso verglich bei seiner Marni-Präsentation seine Modevision mit einer Alice im Wunderland-Adaption. Der berühmte Haarkünstler Julien d'Ys verlieh den Models mit Gold- und Silberstaub einen magischen Touch. Die Kollektion war eine Collage, eine Mischung aus Makro-, Mikro- und fraktalen Elementen. Die Kleidungsstücke wurden geschickt aus Materialresten wie Leder, Kattun und Fetzen bestehender Kleidungsstücke zusammengesetzt, wodurch eine visuell beeindruckende DIY-Ästhetik entstand.

Gegenstände wie Geldbörsen und altmodische Ringerschuhe wurden aus Produktionsresten hergestellt, eine Technik, die an die Arbeit von Martin Margiela erinnert, aber in Rissos Stil einzigartig kindlich ist. Die Stücke des großen Finales wurden aus Baumwollstoffresten und zugeschnittenem Samt hergestellt, die in einer Fabrik in Venedig auf ursprünglich von Leonardo da Vinci entworfenen Webstühlen handgewebt wurden. Risso bezeichnete diese einzigartigen Stücke als "unsere neuen Pelze" und verglich sie mit heiligen Gewändern, wie sie in Renaissance-Gemälden dargestellt sind.

Die Kollektion untersuchte auch das Konzept der Auswirkungen der Zeit auf Kleidung und Textilien und verwendete Stoffe, die vorzeitig gealtert oder verwittert wirkten, als ob sie zu lange in der Sonne gelegen hätten oder durch häufiges Waschen gealtert wären. Dieses Thema setzte sich auch bei der Bühnenpräsentation fort, bei der die Redakteure auf durchhängenden Matratzen saßen und die Models auf zerknittertem Kattun liefen, was die unverwechselbare, jenseitige Vision, die Risso für die Marke hat, noch verstärkte.